Die Halbinselburg

Kęstučio  Str. 22, Trakai
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Kęstučio  Str. 4,Trakai

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Der mit wunderschönen Seen bestückte Landkreis Trakai ist seit alten Zeiten für drei Burgen berühmt. Die erste von Großfürst Gediminas errichtete Burg von Alt-Trakai – die Heimat von Vytautas dem Großen – erhebt sich 4 km südlich der Altstadt von Trakai. Die Inselburg von Neu-Trakai ist ein Meisterwerk der Wehrarchitektur des Großfürstentums Litauen aus dem 15. Jahrhundert! Gemeinsam mit der Inselburg von Trakai waren sie das Zeugnis für die wirtschaftliche und militärische Macht des damaligen Staates.

Es ist bemerkenswert, dass die gotische Inselburg die einzige zwischen Seen stehende Burg in Litauen und in ganz Mittel- sowie Osteuropa ist! Die Halbinselburg hingegen, welche die Inselburg in ihrem Maßstab überholt, war eine der größten Festungsburgen im Litauen des 15. Jahrhunderts. Damals war sie nicht nur größer, sondern auch wichtiger als die Burg auf der Insel.

Mit der Zeit veränderte sich der Nutzungszweck der Halbinselburg von Trakai. Die einst so wichtige Wehrburg wurde zur Residenz der litauischen Großfürsten und ihrer Söhne. Später wurde sie zum Gefängnis für hochrangige Staatsfeinde, Ende des 17. Jahrhundert zog hier das Dominikanerkloster ein und zur Zeit des Zaren befanden sich hier die Polizei und das Gericht. Im Zweiten Weltkrieg saß in der Burg die Gestapo und in der Nachkriegszeit unterhielt der KGB hier ein Gefängnis.

Heute gehört die Halbinselburg dem historischen Museum von Trakai, ist wieder aufgebaut und für Besucher hergerichtet. Die 2005 eröffnete Ausstellung der Sakralkunst lädt zum Betrachten von 200 außergewöhnlichen Exponaten aus dem kirchlichen Leben. Jeder Besucher wird erfahren, was eine Monstranz, ein Kasel, ein Albarello u.ä. ist.

Der Opferberg ist der höchste Ort der Halbinsel, einer von eintausend Burghügeln Litauens. Vor dem 17 Meter hohen, mit Laubbäumen bewachsenen Hügel eröffnet sich eine wunderbare Aussicht auf die Seen der Halbinsel und die rote gotische Inselburg.

Einer Legende zufolge stammt der Name des Hügels von den hier abgehaltenen heidnischen Opferritualen. In der Mitte des 19. Jahrhundert wurde bei der Erforschung des Hügels ein Löffel mit Löchern gefunden. Nach Meinung von Graf Eustachijus Tiškevičius wurde er bei heidnischen Opferritualen für die Götter zum Schöpfen von Blut benutzt.

Jedes Jahr zieht das auf dem Gebiet der Halbinselburg veranstaltete Mittelalterfest die Besucher mit seiner besonderen Atmosphäre des Altertums an. Die sich hier versammelnden Meister der alten Handwerke, Händler, Ritter, Kunstensembles und manchmal sogar Hexen machen jeden Neugierigen mit ihrem Werk und dessen Feinheiten vertraut.

Die Halbinselburg

Über die Halbinselburg von Trakai gibt es nur wenige schriftliche Quellen. Es ist bekannt, dass die Burg hier bereits Ende des 14. Jahrhundert stand. Sie wurde auch Große Burg genannt und war Teil des Wehrkomplexes von Trakai und Vilnius. Die von den Seen Galvė und Luka (Bernardinai) umspülte und mit Wehrmauern befestigte Burg war eine Zeit lang größer und wichtiger als die heute besser bekannte und bei Besuchern beliebte Inselburg.

Im 15. Jahrhundert begann die Bedeutung der Großen Burg zu schwinden. Das Land auf dem Gebiet der Burg wurde an die Adeligen verteilt und in der Burg selbst wurden hochrangige Staatsfeinde und Gefangene inhaftiert. Es wird erzählt, dass die Stadtbewohner später begannen, die Burgmauern auseinander zu nehmen, als sie Ziegel und Steine für den Bau ihrer Häuser benötigten.

Die Halbinselburg ist eine der größten Ringburgen auf dem Gebiet Litauens. Der Hof einer Burg dieses Typs ist von einer Wehrmauer mit Schießscharten, Türmen und einem Tor umgeben. Solche Burgen wurden meist an wasserreichen oder natürlich schwer zugänglichen Orten errichtet. Gewässer, steile Hänge, tiefe Gräben oder hohe Wälle waren ernstzunehmende Hindernisse für die Soldaten von Feinden, die es auf die Burg abgesehen hatten.

Ausstellung der Sakralkunst

Auf dem Gebiet der Halbinselburg von Trakai, in der Kapelle des ehemaligen Dominikanerklosters, lädt eine Ausstellung der Sakralkunst Besucher ein. Sie verfügt über ca. 200 interessante, mit dem kirchlichen Leben in Zusammenhang stehende Objekte. Es handelt sich um liturgische Utensilien, Altargegenstände, Kirchengewänder und Kirchenglocken aus dem 18. Jh. In der Ausstellung befinden sich viele Werke der bildenden Kunst. Unter den Gemälden und Skulpturen, die Heilige abbilden, kann man auch das Porträt von Vytautas dem Großen entdecken.

Die ersten Dominikanermönche kamen im 17. Jh. nach Trakai. Nachdem sie Land auf dem Gebiet der Halbinsel Trakai erhalten hatten, begannen sie mit dem Bau einer klassizistischen Kirche mit drei Schiffen und zwei Türmen, nach einem Entwurf von A. Kosakovski und M. Knackfuß, doch der Bau wurde nicht abgeschlossen. Viel später, als man den Doktor der theologischen Wissenschaften Ludovicus Głowicki zum Klosterprior ernannte, wurden die Kirchenschiffe umgebaut, und 1822 wurde die Kapelle auf den Namen des Hl. Erzengels Michael geweiht. Ein Jahr später eröffnete das Kloster mit 11 Zellen, Sakristei, Speisesaal und Küche. Am Kloster wurde eine Schule betrieben.

2010–2012 wurde das ehemalige Dominikanerkloster im Rahmen eines Projekts zur Anpassung der Halbinsel Trakai für touristische Zwecke restauriert, und die Ausstellung der Sakralkunst wurde erweitert und erneuert.

Heute wird in der Kapelle keine Heilige Messe mehr abgehalten, aber durch die Ausstellung hat dieses kulturelle und historische Denkmal erneut eine sakrale und künstlerische Aura erlangt.

Preise&Tickets:
Online – Tickets

Mai – September:
für  Erwachsene –   8 Euro, für Schüler, Studenten, Senioren  – 4 Euro

Oktober – April:
für  Erwachsene –   6 Euro, für Schüler, Studenten, Senioren  – 3 Euro

Führungen  auf Vorbestellung (buchen: gidai@trakaimuziejus.lt) ~ 30 Euro

Das Museum ist geöffnet:
Januar – Dezember: Mittwoch – Sonntag: 10.00-18.00 Uhr

Jeden letzten Sonntag des Monats Eintritt in alle Trakai Museum – Inselburg, Sakraller –   ist frei und kostenlos.

Kassenschluss in die Burg 30 Minuten vor Schließung.


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