Birutės Str. 5, Trakai
Geöffnet: Montag – Sonntag: 9.00 – 19.00 Uhr.
www.piligrimukelias.lt
Die Basiliumkirche der Trakaier Propsteipfarrei wurde am 24. Mai 1409 durch ein Gründungsprivileg des litauischen Großfürsten Vytautas (1350–1530) errichtet. Damals erhielt sie den Titel der Heimsuchung der allerheiligsten Jungfrau Maria und des hl. Evangelisten Johannes. Wann der Kirchbau beendet und die Kirche geweiht wurde, ist nicht bekannt. Ein Pfarrer der Kirche ist erst 1479 urkundlich erstmals erwähnt. Das bedeutet aber auch, dass das Kirchengebäude schon geweiht war und in ihm schon Gottesdienst gefeiert wurde. Es ist anzunehmen, dass die Kirche zu Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Jahrzehnts des XV. Jahrhunderts erbaut wurde. Es war ein Gebäude in roter Bachsteingotik. Als solches stand es bis zu Beginn des XVII. Jahrhunderts, als die Vorhalle errichtet wurde. Zu der Zeit erlangte die Kirche Berühmtheit durch die durch das wundertätige Bildnis der Gottesmutter erfahrenen Gnaden. Historische Quellen erwähnen eine ständig steigende Zahl von Wallfahrern und die Inventar–verzeichnisse der Kirche dem Bildnis geopferten Dankgeschenke.
Während des Krieges 1655–1661 mit Moskau wurde die Basiliumkirche verwüstet und beraubt und nach Kriegsende im Geist des Barockstils rekonstruiert. Im Jahre 1700 wurde an der Südwand des Presbyteriums eine Kapelle der Familie Römer errichtet. Zu Beginn des VIII. Jahrhundert wurde die Kirche wieder restauriert in Vorbereitung auf die Feierlichkeiten der 1718 erfolgten Krönung der Gottesmutter von Trakai.
Die Kirche brannte während des Aufstands von 1794: damals wurde die Orgel vernichtet, litten der Vorraum der Kirche und das Dach.
Im XX: Jahrhundert litt die Kirche in den beiden Weltkriegen und wurde in der Sowjetzeit vernachlässigt. In den Jahre 2007–2008 erfolgte eine intensive Restaurierung der Kirche.
Die auf einer Anhöhe der Halbinsel von Trakai emporragende BasiliumKirche der Heimsuchung der allerheiligsten Jungfrau Maria markiert das geistige Zentrum der Stadt und kommt in ihrer Größe und Bedeutung der Burg auf der Insel von Trakai gleich. Nicht nur das Ausmaß der Kirche ist außergewöhnlich, sondern auch ihre Geschichte – sie wurde kein einziges Mal geschlossen, noch ging in den Besitz einer anderen Konfession über oder wurde zweckent-fremdet gebraucht. Heute ist die Kirche von Trakai ein einzigartiges Denkmal des Glaubens und der Kulturgeschichte Litauens , das ein vielschichtiges sechs Jahrhunderte währendes Erbe der Kirche und der Kunst bewahrt. Zur Kirche in Trakai werden die Gläubigen und die Pilger nicht nur durch die zahlreichen Geschichts- – und Kunstdenkmäler angezogen, sondern in erster Linie durch berühmte Gnadenbild der allerheiligsten Jungfrau Maria ; das älteste Muttergottesbild in Litauen. Trakai besuchen fast immer die durch unser Land reisenden Teilnehmer längerer Pilgerreisen, ebenso Pilgergruppen aus den Nachbarländern, die das Heiligtum von Aušros Vartai in Vilnius besuchen. Zu dem Heiligtum werden auch Pilgerfahrten der Jugend des Erzbistums Vilnius veranstaltet.