Die Mauerkirche der Gemeinde in Aukštadvaris gehörte den Dominikanern, sie wurde nach dem Aufstand im Jahr 1832 geschlossen, so dass der Gottesdienst in einer Friedhofskapelle abgehalten wurde. Später ging die Kapelle an die Orthodoxen über und 1881 ist sie verbrannt. Anfang des 20. Jahrhunderts haben die Bewohner in Aukštadvaris beschlossen, ihre Gemeinde erneut zu gründen und eine Kirche zu bauen. Der Eigentümer des Landguts Bronislovas Malevskis wies ein Grundstück für den Bau der Holzkirche zu und der Entwurf des Architekten Antanas Filipovičius-Dubovikas wurde 1907 genehmigt. Am Anfang wurde eine provisorische Kapelle gebaut und die Gemeinde gegründet. Die Gemeinde hatte viele polnisch sprechende Mitglieder, deshalb wurde der Gottesdienst polnisch abgehalten.
Der Bau der neuen Kirche dauerte von 1910 bis 1913. Während des ersten Weltkriegs, der kurz danach ausgebrochen war, wurden große Verluste für die neue Kirche verursacht: die russische Armee, die 1914 hier abgestiegen war, nahm beim Abzug drei Glocken mit. Die Kirche hat auch während des zweiten Weltkriegs Schaden erlitten: am 24. Juni 1941 haben die Soldaten des nazistischen Deutschlands während einer Beschießung das Dach der Kirche stark beschädigt.
Das historische Gebäude der Kirche hat Merkmale der Neogotik. Sein Grundriss ist symmetrisch, das Gebäude hat zwei zierliche Türme beiderseits der Hauptfassade und zwei zweigeschossige Sakristeien. Die zweiteiligen Türme werden von 4 symmetrischen kleinen Giebeln mit Sonnenmotiv und einem steilen Walmdach mit einem Kreuz auf einem runden Postament abgeschlossen. Das gleiche Sonnenmotiv wiederholt sich auch auf anderen Giebeln des Gebäudes. Das Sonnenmotiv auf dem Giebel der Hauptfassade wird noch mehr durch ein rundes dekorativ segmentiertes Fenster in der Mitte betont. Die Fenster- und Turmöffnungen sind bogenförmig und mit Verdachungen verziert.
Der Innenraum ist in drei Schiffe geteilt. In der Kirche gibt es vier Altäre. Das Gemälde “Die Verklärung Jesu” des professionellen Malers Stanislovas Gobiata schmückt den Hochaltar. Eine ähnliche Komposition von demselben Maler verziert auch den kleinen Prozessionsaltar. Die andere drei Altäre im historischen Stil wurden aus der alten Dominikanerkirche des Heiligen Domininkas übertragen.
Die Inneneinrichtung der Kirche ist mit zahlreichen Gemälden dekoriert. An der Wand im rechten Flügel des Querschiffes befindet sich das Gemälde „Der Heilige Franziskus von Assisi“, gemalt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Maler M. Bučinskas aus Kaunas. Er hat auch die Kreuzwegstationen gemalt. Die Gemälde „Der Heilige Georg“ und „Der Heilige Stanislovas“ an den seitlichen Wänden der Kirche wurden von Juozapas Balzukevičius im Jahr 1913 gemalt. In der Kirche und in der Sakristei werden zwei Gemälde des berühmten litauischen Malers Vladas Didžiokas aufbewahrt.
Quelle: www.sakralilietuva.lt